Letztes Jahr stand unter dem Motto „Lager räumen“ und deshalb hab ich auch meine Wollvorräte extrem reduziert. Jetzt kann ich mal wieder nach Herzenslust einkaufen, auch wenn ich mich schon wegen des Lagerplatzes weiterhin auf das Wesentliche beschränken werden.
Erstes Vlies dieses Jahr war dann auch gleich was sehr ungewöhnliches, Shropshire-Wolle. Die wahrscheinlich unfilzerischste Wolle ever. Aber genau das brauch ich für meine nächsten Versuche….
Und wenn ich schon behaupte, dass die Wolle nicht filzt, dann versuchen wir doch gleich mal, ob das auch stimmt. Ab in den Sack und dann in die Waschmaschine 40°C Fettlösendes Waschmittel dazu und zwei Stunden später wieder aufmachen.
normales Waschprogramm, schonungslos, mit viel Wasser.
Nach zweieinhalb Stunden dann das Ergebnis – SCHOCK – alles verklumpt…..
Meine Erste Reaktion: hat mich etwa der Lieferant betrogen und mir ein Mischlingsvlies untergejubelt?
zweite Reaktion – nochmal genau hinschauen, vielleicht
doch nicht so schlimm…..,
Das lässt sich alles ganz einfach auseinanderziehen. Da ist nur eine ganz dünne Filzschicht an der Schnittkante.
Was war passiert?
Die Erklärung ist einfach. Auch die Shropshire-Wolle hat ganz wenige, ganz kurze filzfähige Wollfasern. Wenn die Wolle erst mal gekämmt oder gepickert ist, dann würden sich diese Wollfasern nie wieder finden, um miteinander zu verfilzen. Da ich aber das ganze Vlies in einen Sack gestopft habe, lag da stellenweise Schnittkante auf Schnittkante und damit die doppelte Portion Filzfasern, was dann für eine dünne Filzschicht ausreichte. Man bedenke außerdem, ich hab ja alles getan, was man eigentlich mit Wolle nicht tut… also auch keine Wunder.
Ein bisschen zupfen und einmal durch den Picker und schon hab ich eine wunderbar lockere saubere Wolle. Fertig für die nächsten Tests. Dazu am Wochenende mehr.