Herausforderung
Der erste Arbeitstag nach dem Jahreswechsel ist immer etwas schwieriger, als jeder andere Montag. Normalerweise lag davor ein anstrengender Weihnachtsmarkt und dann der erholsame meist ziemlich träge Weihnachtsurlaub. Dieses Jahr ist alles anders, es gab keinen echten Weihnachtsmarkt und deshalb war schon der Dezember nicht so anstrengend wie sonst. Demzufolge war auch der Weihnachtsurlaub nicht so träge wie sonst und ich hab gegen jede Gewohnheit sogar schon gefilzt. (siehe Jahreswechselprojekt). Jetzt könnte also der ganz normale Arbeitsalltag mit Produktion wieder beginnen. Darauf hab ich aber noch nicht recht Lust und hab mir deshalb noch eine Woche Produktionsurlaub gegönnt und stelle mir für diese Woche eine Herausforderung.
Aufgabe: Ich nehme mir wahllos einen Beutel Rohwolle aus dem Regal und egal was drin ist, die wird diese Woche verarbeitet. Ganz.
Ganz forne im Regal lag dieser Beutel. Was drin ist ist zumindest schon mal weiß, was immer von Vorteil ist, weil man die Wolle dann evtl. noch färben kann. Auf der Rückseite des Beutels steht „Moorschnucke“ das wäre ganz OK. Was ich dann aber heraus holte war mit Sicherheit keine Moorschnucke.
Die Waschprobe einer Strähne gibt mir dann auch recht. Diese Wolle ist nicht reinweiß und hat eine ganze Menge brauner Stichelhaare. Sie hat aber sehr schöne lange Fasern, die keine typischen Grannen sind. Ich würde jetzt einfach mal behaupten, das ist ein Drenthe Heideschaf.
Ob das jetzt von mir falsch beschriftet wurde oder ob mir die Wolle schon falsch verkauft wurde sei jetzt mal dahin gestellt. Ich freu mich jedenfalls, dass ich für mein Projekt diese Woche so eine schöne Wolle gegriffen habe.
Nach dem Ausbreiten zeigt sich, es handelt sich nicht um ein ganzes Vlies und es ist schon ziemlich durcheinander. Außerdem entscheide ich mich doch ein Stück dieser Wolle zurück zu behalten, für mindestens eine Schafhandpuppe. Der Rest sind immer noch ca. 1,5kg, das sollte trotzdem noch für ein imposantes Objekt reichen. Ich muss halt diese Woche auch noch eine Schafhandpuppe filzen.
Leider macht mein kreatives Gehirn beim Anblick der ausgebreiteten Wolle noch gar nicht Klick. Noch fällt mir nichts dazu ein.
Also erst mal Kaffee trinken und Seele baumeln lassen.