Das Thema zum diesjährigen Filzcamp in Neuenstall war für mich erst nicht ganz einfach. Da ich zum Thema Recycling ein gespaltenes Verhältnis habe, wollte mir erst nicht recht was einfallen. Da war es sehr von Vorteil, dass ich kurz vor der Abreise unseren Keller aufgeräumt hab. Da war noch eine Kiste alter Sofafüße, alte Kindermatratzen und ein paar Stühle, die mir nur den Platz versperren und nicht wirklich von Nutzen sind. Außerdem fand ich noch ein paar alte Jeanshosen, die ich eigentlich verkaufen wollte. Daraus läßt sich doch was mache…..
Wie ich das allerdings alles nach Neuenstall transportieren sollte, war mir schleierhaft. Ein Paket vorab zu schicken war mir zwar erst suspekt, erwies sich letztlich aber als einzig gangbarer Weg. Sollte das Paket nicht ankommen, blieb mir immer noch eine geruhsamt Woche und die Aussicht auf eine Wolllieferung auf das Camp.
Blieb nur noch, mich selbst nebst Mitreisenden, Zelt und sonstige Ausrüstung 600km über die Autobahn zu schaukeln. Warum muss dieses Camp nur soo weit weg sein. Aber auch die längste Reise nimmt einmal ein Ende. Fleißige Hände hatten das Küchenzelt aufgebaut und es war sogar schon eine warme Mahlzeit zubereitet worden. Im Kreis von lieben, vertrauten Menschen läßt sichs gut sein und so stand einer kreativen Woche nichts mehr im Wege. Das Wetter vielleicht aber das wußte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Auch das Vorab-Paket hatte seinen Weg nach Neuenstall gefunden und ich konnte mich frisch ans Werk machen.
Das Zusammensetzen der Stüchlchen klappte erst mal ganz gut. Später stellten sich die Schrauben als zu klein heraus, was sich aber auch beheben ließ. Über das Design der Stühle hatte ich mir nur ungefähr Gedanken gemacht und vor allem die genaue Gestaltung der Polster war mir noch nicht ganz klar. So war der Rest Improvisation und ziemlich viel Chaos.
Intarsientechnik wollte ich schon lange mal probieren, auch wenn das endlose Vorfilz machen und Muster schneiden den Geduldsfaden strapaziert.
Endlich war das erste Polster fertig und zum Annähen auf die Stühle kam sogar die Jeanshose noch zu Ehren.
Der Weg bis alles drei Stühle fertig waren, war aber noch lange und erst am letzten Tag konnte ich behaupten wirklich fertig zu sein.