Wir kennen sie alle, die Mitmenschen, die immer und jederzeit was zu jammern haben. Dabei gibt es sehr unterschiedliche Jammerer.
der hypochondrische Jammerlappen
der auf die Frage „wie geht es Dir“ mit einer Litanei an Zipperlein und Befindlichkeitesstörungen antwortet, die selbst wirklich kranke Menschen mit ihrem gejammer übertönen, weil es ihnen nämlich viel schlechter geht.
der Weltuntergangs Jammerlappen
der in allem den drohenden Weltuntergang oder zumindest den Untergang der Zivilisation zu finden glaubt. Ob das jetzt die Steuerlast oder die Verkehrslage, die Flüchtlingskrise oder Umweltschutzauflagen, alles ist ein potentieller Angriff auf unsere Gesellschaft und Kultur, auf die schlichte Existenz des Menschen und wird zum Untergang führen.
der früher war alles besser Jammerlappen
diese ewig Gestrigen, die den steten Verfall der Qualität und Moral beklagen, wo sie stehen und gehen. Das Handwerk heute kann nichts mehr, die Sitten verfallen, selbst das Wetter war früher besser.
der Schicksalsjammerlappen
warum trifft denn immer mich diese Ungerechtigkeit, diese Unzumutbarkeit. Warum kommen immer die anderen zuerst dran und schon wieder stehe ich an der falschen Kasse. Alle Menschen außer dem Schicksalsjammerlappen verdienen ihr Geld im Schlaf und sind mit dem goldenen Löffel geboren.
Und die Moral von der Geschicht – jeder von uns findet sich bisweilen in einem dieser Jammerlappen wieder und manchmal muss man einfach jammern. Aber wie immer ist auch das eine Frage der Ausgewogenheit und deshalb hilft es sich oder anderen mal einen Spiegel vorzuhalten und das können diese Handpuppen par excellence. Es sind Puppen und die dürfen bekanntlich immer mehr als wir Menschen. Frech und direkt sein wird einer Puppe nie übel genommen, auch wenn sie von einem Menschen bewegt werden.