nichts ist vollkommen unnütz, es kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.
So ging es mir diese Woche mit einer Bergschaf-Rohwolle. Die wurde erst neulich geschoren, was selbst in einem so nasskalten Jahr wie diesem reichlich spät ist. Da die Schafe nur einmal im Jahr geschoren werden, war deshalb zumindest etwas Skepsis angebracht.
Als die Wolle hier ankamt hat sich das leider auch bestätigt. Ein Drittel der Wolle flog gleich bei der ersten Sichtung auf den Kompost, die war vollkommen verklumpt und verdreckt. Den Rest wollte ich noch retten und versuchte sie erst mal in Regenwasser zu waschen.
Die gröbsten Verschmutzungen lösten sich nach zweimaliger Wäsche zwar auf, die Spitzen blieben aber verklumpt und es zeigte sich, dass sie stark ausgebleicht waren und wie Dradlocks aussahen. Die Lust auf diese Wolle war mir inzwischen gründlich vergangen und es war schon klar, dass damit kein Staat zu machen ist.
Die Spitzen waren auch nach der Wäsche noch verklumpt, ließen sich aber auseinanderziehen, es war also keine Verfilzung.
Leider waren die Fasern aber derart spröde, dass sie schon bei sehr geringer Zugbelastung abrissen.
Auch wenn ich jetzt nicht beurteilen kann, wie diese Sprödigkeit zustande kam und ob sie hätte verhindert werden können, für mich war diese Wolle nicht zu gebrauchen.
Eigentlich würde ich eine Wolle nach dem Waschen einmal mit dem Picker auflockern und dann direkt verfilzen, das konnte ich mir bei einer derart spröden Wolle aber abschminken, die Spitzen würden zerreißen und auch wenn der Rest der Faser heil bliebe, hätte ich diese Minifasern im Filz.
Es war ein tüchtiger Kraftaufwand, die verklumpte Wolle zu pickern und das Ergebnis bestätigte leider nur zu deutlich meinen Verdacht, die Wolle zerreißt. Man kann sie zwar zum Filzen verwenden, ich trau dieser Wolle aber keinen guten, belastbaren Filz zu.
In jedem Fall kommt der Rest jetzt auf den Kompost.
So ein MIST